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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:48 Di 07.06.2005 | Autor: | Lambda |
Hi! Ich habe eine Frage oder besser eine Bitte zu dem Diskussionsthema:
Wenn nichts behält, außer die Geschichte allgemein, was bringt es denn überhaupt noch zu lesen?
Hierzu fehlen mir einfach noch zwei weitere Argument.
Mein Erstes ist, dass manche Menschen beim Lesen sozusagen in eine "andere Welt flüchten", um der Realität zu entkommen und sich einfach mal zu entspannen.
Kann mir jemand dabei vielleicht helfen?
Danke!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Gruß Lambda
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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:01 Di 07.06.2005 | Autor: | Lambda |
Sorry, ich habe mich verschrieben!
Es sollte eigentlich heißen "wenn man nichts behält" (im Gedächtnis)
Gruß, Lambda
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Hallo Lambda,
man könnte vielleicht argumentieren, dass man liest um zu lernen.
Schau Dir Märchen an, da siegt immer das Gute (Aschenputel, Dornröschen, Rumpelstilzchen..usw.).
Oder die tatsächliche Geschichte ("französische Revolution", "Kolonialzeit", "1. und 2. Weltkrieg"), da beschränkt man sich auf das wesentliche und betrachtet Ursache und Wirkung im Allgemeinen, und nicht für jede Person im speziellen. (wirkt bei Lehrern sicher besser ).
Naja, wenn man Zeitung liest informiert man sich über die aktuellen Geschehnisse.
Mehr fällt mir leider nicht ein.
Ach, vielleicht noch um Informationen aus zu tauschen (es springt einem ja förmlich ins Gesicht *g*).
Hoffentlich konnte ich Dir wenigstens ein bißchen weiterhelfen.
LG
koelschbienchen
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:51 Mi 08.06.2005 | Autor: | WOWY |
Vielleicht könnte man auch das Argument anbringen, dass Lesen die Fantasie anregt, was sich ja auf jeden Fall positiv auswirkt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:18 Mi 08.06.2005 | Autor: | Josef |
Hallo,
Lesen erschließt dem Leser den ganzen Reichtum der menschlichen Kultur. Kompetente Leser nähern sich dem Text mit ihren Erfahrungen, Fähigkeiten und Interessen. Der Text wiederum ermöglicht es ihnen, diese zu erweitern und neue Interessen zu entwickeln. Um Lesekompetenz zu erreichen, muss man eine Reihe von Phasen durchlaufen, von der Vorbereitungsphase bis zur Lesefähigkeit des Erwachsenen.
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Die Lesefähigkeit trägt ihren Wert natürlich in sich, hat aber auch ökonomische Auswirkungen. Erwachsene Leser, die besser lesen als der Durchschnitt, üben mit größerer Wahrscheinlichkeit gutbezahlte Berufe aus. Die wachsende Spezialisierung in der Gesellschaft erfordert mehr Bildung, eine Forderung, die vor allem an die Schulen gerichtet wird. In der Wirtschaft und in der Industrie wie im täglichen Leben sind gute Lese- und Schreibkenntnisse erforderlich, um beispielsweise den Lohnsteuerjahresausgleich ausfüllen zu können oder die Zeitung lesen zu können. Durch die erhöhten Anforderungen an das Bildungsniveau, die heute in den westlichen Gesellschaften gestellt werden, ist die Lesefähigkeit des Einzelnen immer wichtiger geworden.
In Entwicklungsländern wird durch Alphabetisierungs- und Leselern-Programme für Erwachsene versucht, den Alphabetisierungsgrad der Bevölkerung zu erhöhen. Bei funktionalem Analphabetismus wird besonders das Entziffern und Erkennen der Wörter vermittelt, ähnlich wie in der Grundschule, jedoch mit Materialien, die für Erwachsene besser geeignet sind. Programme, die eine Ebene höher ansetzen, vermitteln besonders die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen sowie beruflich benötigte Lese- und Rechtschreibfähigkeiten zu vermitteln. Fortgeschrittenen-Programme betonen die Entwicklung differenzierter Lesefähigkeiten.
Wie wichtig die Lesefähigkeit ist, zeigt auch die Zunahme von Alphabetisierungskampagnen in noch nicht entwickelten Ländern, beispielsweise in Brasilien und Nicaragua. Bei diesen Kampagnen werden in der Regel junge Menschen in einem nationalen Programm in ländliche Gebiete geschickt, um Analphabeten das Lesen und Schreiben beizubringen. Lange unterschätzt wurde der weit verbreitete funktionale Analphabetismus in den Industrieländern, der auf unerkannte Versäumnisse im Bildungswesen hinweist. Da Betroffene ihr diesbezügliches Defizit oft geschickt zu verbergen wissen, muss mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden. Ein gesondertes Problem stellt die angeborene Lese- und Rechtschreibschwäche (Legasthenie) dar, die entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil keine Rückschlüsse auf die allgemeine Intelligenz zulässt; ehemalige Legastheniker arbeiten oft erfolgreich in qualifizierten Berufen, haben hierbei jedoch ebenfalls das (zumindest subjektiv empfundene) Problem, ihre Schwäche verbergen zu müssen.
Weiterführende Literatur
Diese Quellen enthalten weitere Informationen zum Thema Lesen und Schreiben.
Die Rolle moderner Massenmedien und Zerstreuungsmöglichkeiten bei der Entwicklung der Leselust und -fähigkeit wird in der Öffentlichkeit (mit einem kulturpessimistischen Unterton) anhaltend diskutiert, ohne dass eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse einen endgültigen Standpunkt hierzu erlauben. In diesem Zusammenhang ist auch die Befürchtung eines information gap zu sehen, der darin besteht, dass Menschen aus unterschiedlichen sozialen und Bildungsschichten die ausufernden Informationsangebote (z. B. des Internets) nicht in gleicher Weise zu nutzen vermögen und eine extreme Ausdifferenzierung zwischen einer wissenden (sprich: lesenden) Elite und einer unwissenden (durch die Unterhaltungselektronik sedierten) Masse stattfindet.
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Erst mit der schriftlichen Überlieferung, die die traditionelle Technik des mündlichen Erzählens in den meisten Kulturen bereits früh ablöste, wurde ein zuverlässiger Informationsfluss über Generationen hinweg möglich, der inhaltliche Verfälschungen und den Verlust von Teilinformationen weitgehend ausschließt.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:02 Mo 11.07.2005 | Autor: | Oscar |
"Wenn man nichts behält, außer die Geschichte allgemein, was bringt es denn überhaupt noch zu lesen?" war deine interessante Frage, Lambda.
Interessante Antwörte und Mitteilungen sind schon gekommen.
Jetzt meine Idee dazu.
Auf Französich, meine Muttersprache, man sagt "on ne voit que ce que l'on sait".
Man sieht, man erkennt nur was man weisst..., deswegen die Idee des Wiedersehen.
Oft ist es so, dass man etwas sieht, und man entnimmt davon was man kann, was man sofort begreift.
Ce qui nous éclaire, nous illumine, nous éblouit et ...nous aveugle.
Dann, später das möglich wiedersehen. Mit inzwischen neue Erfahrungen, mehr und neues Wissen, und dann kommt die zweite, oder, noch besser gesagt, die nächste Information, die schon dort immer lag, heraus. Und so weiter. Man braucht nur wach und aufmerksam zu sein. Und dankbar (das bringt auch etwas).
Das geht auch so oft mit das Lesen. Das Wiederlesen ist auch so reich wie das Erstmal-lesen, und manchmal reicher.
Also a u f w i e d e r s e h e n , ja aufwiederlesen.
Aufwiedersehen.
"Au revoir", quel bon conseil, pour toi, pour vous et pour moi.
Tchüss...
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