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Die Bedingung der richtigen räumlichen Ausrichtung wirkt sich beim Zusammenstoß auf die Reaktionsgeschwindigkeit sowohl bei Reaktionen zwischen Molekülen aus wenigen, gleichartigen Atomen als auch zwischen Molekülen aus vielen, verschiedenen Atomen aus. Wo wirkt sie sich stärker aus? Begründen Sie Ihre Behauptung.
Ich hätte jetzt gesagt, dass es sich stärker auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei Reaktionen zwischen Molekülen aus wenigen, gleichartigen Atomen auswirkt, weil dort ja weniger Moleküle vorhanden sind und somit auch die Wahrscheinlickeit geringer ist, dass sich die Moleküle räumlich richtig anordenen.
Ist das richtig???
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:47 Mo 19.11.2007 | Autor: | isarfox |
Hallo
> Die Bedingung der richtigen räumlichen Ausrichtung wirkt
> sich beim Zusammenstoß auf die Reaktionsgeschwindigkeit
> sowohl bei Reaktionen zwischen Molekülen aus wenigen,
> gleichartigen Atomen als auch zwischen Molekülen aus
> vielen, verschiedenen Atomen aus. Wo wirkt sie sich stärker
> aus? Begründen Sie Ihre Behauptung.
>
> Ich hätte jetzt gesagt, dass es sich stärker auf die
> Reaktionsgeschwindigkeit bei Reaktionen zwischen Molekülen
> aus wenigen, gleichartigen Atomen auswirkt, weil dort ja
> weniger Moleküle vorhanden sind und somit auch die
> Wahrscheinlickeit geringer ist, dass sich die Moleküle
> räumlich richtig anordenen.
>
> Ist das richtig???
Ist das mit "weil dort ja weniger Moleküle vorhanden sind" ein Verschreiber? Die Zahl der Moleküle geht in die Konzentration ein, nicht in die Ausrichtung, die ist eher eine Eigenschaft des Moleküls selbst.
..hmmm, um ganz ehrlich zu sein, ich habe auch keine entgültige Antwort, aber hätte jetzt anders herum argumentiert. Ich denk einfach mal laut.
Also zunächst Mal eine Begriffsklärung. Moleküle aus wenigen, gleichartigen Atomen sind z.B. [mm] $H_2$, $Br_2$, [/mm] oder? und ein Molekül aus vielen, verschiedenen Atomen ist $CH_3Br$. Ich kann mir jetzt eine Reihe von Orientierungen vorstellen, die [mm] $H_2$ [/mm] + [mm] $Br_2$ [/mm] so orientieren, das eine Reaktion zu HBr ablaufen kann, selbst wenn wir annehmen, dass sich [mm] $H_2$ [/mm] und [mm] $Br_2$ [/mm] irgendwie parallel legen müssen, können wir trotzdem aus ziemlich vielen Himmelsrichtungen kommen und die einzelnen Moleküle jeweils um [mm] $180^o$ [/mm] drehen. Wenn ich dagegen $CH_3Br$ mit $OH^-$ in einer [mm] $SN_2$ [/mm] Reaktion umsetzte, muss das $OH^-$ in der richtigen Orientierung von der dem Br entgegengesetzten Richtung kommen. Klingt irgendwie komplizierter.
Es ist, denke ich, einfach eine Symmetriefrage, wieviele ununterscheidbare Orientierungen gibt es für ein bestimmtes Molekül mit wenigen, gleichartigen Atomen bzw. mit vielen, verschiedenen Atomen und da denke ich haben die ersteren einen Vorteil. Letztendlich denke ich, dass das auch einer der Gründe ist, warum im realen Leben (viele, unterschiedliche Atome) Katalysatoren (Organometalle und Enzyme) eine grosse Rolle spielen, indem sie über die Bildung von temporären Komplexen einen Teil der Orientierungsarbeit übernehmen
Aber ich zweifle, ob es wirklich gerechtfertigt ist, das so zu verallgemeinern, ich kann mir durchaus vorstellen, dass je nach sterischem Ablauf bzw. Anforderungen des Reaktionmechanismus, die Regel nicht so gilt.
Gruss
Thomas
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