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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:30 Mi 24.10.2007 | Autor: | murmel |
Hallo ihr Helfer,
Folgende Reaktionsgleichungen fallen praktisch vom Himmel und entziehen sich mir komplett jeglicher mathematischen Logik!
[mm] A + X \to 2X[/mm] (1)
[mm] X + Y \to 2Y [/mm] (2)
[mm] Y \to B[/mm]
Wie kann ein Stoff A mit Stoff X chemisch reagieren und dabei bitteschön die Verbindung 2 mol X entstehen? Was ist den das für ein Schwachsinn? Gleiches gilt füt (2)!
Was habe ich nicht verstanden (Gibt es da überhauot etwas zu verstehen?)
Anmerkung: Diese Gleichungen stehen auf diversen Uni-Internetseiten, aber auch im Atkins! NAch einer Erklärung dieses "Phänomens" bemüht sich offenbar keiner.
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Hallo murmel,
googlen bringt es an den Tag. Bei dem Lotka-Volterra-Mechanismus handelt es sich nicht um chemische Reaktionen, sondern um oszillierende Reaktionsfolgen aus dem Bereich der Biologie (z.B.).
> [mm]A + X \to 2X[/mm] (1)
>
> [mm]X + Y \to 2Y[/mm] (2)
>
> [mm]Y \to B[/mm]
z.B.: A = Hasenfutter, X = Hasen, Y = Füchse, B = tote Füchse
weitere Anwendungsbeispiele bei:
http://www.ipc.uni-jena.de/download/pr_ch_zeitgesetze.pdf
LG, Martinius
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:19 Mi 24.10.2007 | Autor: | murmel |
Hallo Martinius, ich möchte nicht unhöflich sein, aber dass das Gesetz in der Biologie Anwendung findet war mir vorher auch schon klar! Der Lotka-Volterra-Mechanismus wird allerdings auch -und das verwundert mich arg - in der physikalischen Chemie verwendet. Allerdings sind die Erklärungen dazu alles andere als verständlich und logisch. Man findet dieses Gesetz auch in "renomierten" Büchern wieder, wie zum Beipsiel im Lehrbuch der Physikalischen Chemie von Peter W. Atkins.
Aber trotzdem vielen Dank für Deine Hilfe.
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:10 Do 25.10.2007 | Autor: | isarfox |
Hallo murmel,
na dann versuch ich mich mal mit einer Antwort:
> Folgende Reaktionsgleichungen fallen praktisch vom Himmel
> und entziehen sich mir komplett jeglicher mathematischen
> Logik!
... wahrscheinlich eher der chemischen Logik.
Dazu sagt auch schon Herr Lotka "No reaction is known which follows the above law, and as a matter of fact the case here considered was suggested by the consideration of matters lying outside the field of physical chemistry."
Was willst du mehr!
> [mm]A + X \to 2X[/mm] (1)
>
> [mm]X + Y \to 2Y[/mm] (2)
>
> [mm]Y \to B[/mm]
>
> Wie kann ein Stoff A mit Stoff X chemisch reagieren und
> dabei bitteschön die Verbindung 2 mol X entstehen? Was ist
> den das für ein Schwachsinn? Gleiches gilt füt (2)!
Das ganze ist wohl nur als schematische Reaktionsgleichung zu verstehen und du versuchst es überzuinterpretieren. [mm]A + X \to 2X[/mm] ist einfach nur eine krumme Art zu Ausdruck zu bringen, dass eine autokatalytische Reaktion abläuft und das chemische Potential von A konstant ist, zu mindestens im Vergleich zur Reaktionsgeschwindigkeit. A könnte ja beispielsweise ein Polymer/Festkörper (von X) sein, das/der um so schneller in Monomere zerfällt, je mehr Monomere bereits in Lösung sind.
Im Lotka-Artikel heißt es auch nur von Reaktionen a -> A, A -> B und B -> C. Ich spekuliere mal, bei den Biologen hat dann die A + X Formulierung Sinn gemacht, und als das ganze zurück in die Chemie gewandert ist, blieb es dabei.
> Was habe ich nicht verstanden
>(Gibt es da überhauot etwas zu verstehen?)
Weiss ich nicht und Ja, das die wirklichen chemischen Oszillationsreaktionen alle viel komplexer sind und man sich doch bitte an den Hasen und den Füchsen klar machen soll, wie es zu sowas kommen kann.
Gruss
Thomas
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