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Lautverschiebungen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:56 Mo 08.11.2010
Autor: espritgirl

Hallo Zusammen [winken],

ich arbeite mich durch die "Plage" Lautverschiebungen.

Dazu habe ich ein paar Fragen (das Internet, mein Skript und mein Buch verwirren mich total).

Die 1. Lautverschiebung bedeutet doch nichts anderes, als die lautliche Veränderung von Konsonanten vom Indogermanischen zum Germanischen.

Indogermanisch:    b     d    g    p    t    k
Germanisch:        p     t    k    f    th   ch/h


Aber was bedeutet jetzt genau die 2. Lautverschiebung?

Germanisch in Althochdeutsch? Aber wo bleibt da das Mittelhochdeutsch? Ist das dann eine dritte Lautverschiebung?

Oder wird in der 2. Lautverschiebung direkt vom Althochdeutschen ins Mittelhochdeutsche verschoben?
Aber wo wäre dann der Schritt vom Germanischen ins Althochdeutsche?

Ich habe folgende Tabelle:

Germanisch:       p      t      k
Althochdeutsch:  ff      zz     ch

Aber wie komme ich denn dann von

Althochdeutschen       ff     zz    h

ins

Mittelhochdeutsch      f       zz   ch



Ich hoffe, dass einer von euch meine Problematik versteht und mir helfen kann. Ich blicke da nicht durch.




Liebe Grüße

Sarah :-)

        
Bezug
Lautverschiebungen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 22:38 Mo 08.11.2010
Autor: reverend

Hallo Sarah,

die Tabellen habe ich nicht mehr im Kopf und finde auch gerade nicht nötig, sie nachzuschlagen. Es geht Dir hier ja mehr um eine Begrifflichkeit.

Sehr ausführlich und hilfreich sind die drei Wikipedia-Artikel []Deutsche Sprachgeschichte, []Erste Lautverschiebung und []Zweite Lautverschiebung. Letztere betrifft und definiert geradezu den Beginn des Althochdeutschen.
Wie bei allen Lautverschiebungen (aller Sprachfamilien) gibt es regionale und dialektale Unterschiede, die zum Teil bis heute fortleben. Außerdem lassen sich die meisten Lautverschiebungen auch in Phasen einteilen, besonders ausführlich für das Deutsche diskutiert im Kontext der zweiten Lautverschiebung. Ähnliches findest Du aber auch in der Genese z.B. des Französischen, v.a. im Vergleich des Hauptzweigs Französich und den eng verwandten Sprachen wie Okzitanisch oder Provenzalisch.

Die späteren Entwicklungen werden (in der Tat eigenartigerweise) meist nicht mehr als Lautverschiebung beschrieben, auch wenn solche durchaus noch vorgekommen sind. Dies hat seinen Grund u.a. darin, dass die meisten späteren Veränderungen eher graduelle waren. Als "echte" Lautverschiebungen gelten vor allem solche, bei denen Konsonanten die Kategorie wechseln, z.B. von guttural zu dental-labial ($ [mm] g\to [/mm] w $). Schärfung, Aufweichung, Längung, Kürzung, Behauchung oder die Rücknahme derselben tauchen dagegen bis heute auf und gelten gemeinhin nicht als deutliche Merkmale einer umfassenden Lautverschiebung.

Andere Beispiele wären die unterschiedlichen und doch verwandten Verschiebungen vom Altnordischen zum Isländischen bzw. vom Altnordischen zum Faröischen. Beide "Neusprachen" haben seitdem nur wenig dokumentierbare Ausspracheänderungen gehabt. Anders z.B. im Finnischen im Vergleich zum Estnischen; das große Rätsel hier ist aber viel früher anzusiedeln, nämlich in der Abspaltung des nördlichen Zweigs der finno-ugrischen Familie.

Jedenfalls wird die Entwicklung vom Althochdeutschen über das Mittelhochdeutsche zum Frühneuhochdeutschen als recht kontinuierliche betrachtet. Da haben wir es einfacher als z.B. in der Geschichte des Italienischen, wo "Mittellatein" als Schrift- und Gelehrtensprache noch über Jahrhunderte mit dem in der Volkssprache längst existierenden Altitalienisch in Austausch trat.

Sehr gut und nicht auf das Germanische beschränkt sind die Seiten von Christian Lehmann (Erfurt). Zu Deinem Thema dürfte der Seitenbaum der []diachronen Linguistik relevant und interessant sein.

Liebe Grüße
reverend


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