Kaltverfestigung < Maschinenbau < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:50 Do 30.03.2006 | Autor: | night |
Aufgabe | Draht wird duch Kaltziehen durch Ziehringe maßgenau hergestellt.
Durch die bei diesem Verfahren einhergehende Umbildung der Körner verfestigt sich der Werkstoff (Kaltverfestigung), so dass sein Verformungsvermögen abnimmt.
Damit seine Verformungsfähigkeit wieder zunehmen kann , wird der Werkstoff geglüht!
Warum verfestigt sich der Werkstoff bei der Kaltverformung?
Wie heißt das anzuwendende Glühverfahren und wie wird es angewendet?
Zeichne ein Gefügebild nach der Kaltumformung und nach dem Glühen! |
Hi
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
ich interessiere mich für Maschinenbau und habe diese Frage entdeckt....
habe mich zwar zur Kaltumformung informiert konnte jedoch damit nicht die gestellte Frage beantworten...
mir fällt es auch schwer ansätze zu bringen
ich hoffe ihr könnt mir helfen
vielen Dank
Daniel
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 02:55 Fr 31.03.2006 | Autor: | seven |
Man kann es beim Draht ausprobieren: biegt man ihn nur ganz leicht, dann federt er zurück, wenn man ihn wieder los läßt. Solange die Spannung im Draht unterhalb der Elastizitätsgrenze (s. Wikipedia) bleibt, verformt sich das Metall nur elastisch.
Biegt man den Draht weiter, dann kann er seine ursprüngliche Form nicht mehr erreichen. Die Spannung lag oberhalb der Elastizitätsgrenze und es fand eine plastische Verformung statt. Ein Großteil der zur Verformung aufgebrachten Energie steckt nun im Werkstoff, und zwar in Form von Eigenspannungen. Durch die Verformung wurden die Atome aus ihrer ursprünglichen Lage gebracht. Sie behindern sich nun gegenseitig und können nicht wieder zurück, was zu den inneren Spannungen führt.
Die inneren Spannungen bewirken wiederum, daß der Werkstoff sich nicht mehr so leicht verformen läßt wie vorher -er ist härter geworden und hat sich (kalt)verfestigt.
Biegt man den Draht wiederholt an derselben Stelle, wird er irgendwann brechen, weil sich im Innern die Spannungen so weit aufgebaut haben, bis sie die Bruchfestigkeit (s. Wikipedia) erreicht haben.
Bei steigender Temperatur nimmt die Beweglichkeit der Atome wieder zu, der Werstoff wird "weicher" und die Verformungsfähigkeit steigt.
Beim Spannungsarmglühen wird der Werstoff bis unterhalb von A3 (s. Wikipedia -> Eisen-Kohlenstoff-Diagramm) erwärmt, dort einige Zeit lang gehalten und anschließend langsam wieder abgekühlt.
Die Atome können aus ihrer verspannten Lage herauswandern. Die Spannungen bauen sich somit ab und das Verfomungsfähigkeit nimmt wieder zu.
Unterhalb von A3 ist notwendig, damit es nicht zu (hier) unerwünschten Effekten kommt. Das Halten bei der Temperatur ist erforderlich, weil die Atome zum Wandern Zeit brauchen. Und man muß langsam abkühlen, damit es hierbei nicht zu (Schrumpf-)Spannungen kommt.
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