Indeterminismus < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:38 Mo 24.05.2010 | Autor: | pasi |
Ich verstehe einfach nicht, was Indeterminismus meint. Kann mir jemand das einfach und verständlich erklären? Klar ist mir nur, dass es das Gegenteil zum Determinismus ist.
Weitere Frage wäre auch, ob Platon Anhänger des Indeterminismus ist oder was er generell über die Willensfreiheit aussagt.
Ich würde mich über Erklärungen freuen
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 05:50 Di 25.05.2010 | Autor: | Josef |
Hallo pasi,
> Ich verstehe einfach nicht, was Indeterminismus meint. Kann
> mir jemand das einfach und verständlich erklären? Klar
> ist mir nur, dass es das Gegenteil zum Determinismus ist.
>
Als Indeterminismus bezeichnet man die gegensätzliche Auffassung, nämlich dass es (zumindest einige) Ereignisse gibt, die nicht durch vorangegangene Ereignisse festgelegt sind.
Quelle
Indeterminismus
[lateinisch] der, Philosophie: im Gegensatz zum Determinismus die Lehre, wonach ein (beziehungsweise alles) Geschehen (grundsätzlich) nicht durch eine Ursache bestimmt ist und nicht nach dem Kausalprinzip erkannt beziehungsweise vorausgesagt werden kann. Argumente für den Indeterminismus lieferte im 20.Jahrhundert v.a. die Quantentheorie. In der Ethik die Lehre von der Willensfreiheit.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 06:01 Di 25.05.2010 | Autor: | Josef |
Hallo pasi,
> Weitere Frage wäre auch, ob Platon Anhänger des
> Indeterminismus ist
> oder was er generell über die
> Willensfreiheit aussagt.
>
Indeterminismus lieferte im 20.Jahrhundert v.a. die Quantentheorie. In der Ethik die Lehre von der Willensfreiheit.
Platon war Anhänger der Willensfreiheit; der Mensch wähle sich sein Lebensmuster selbst, das dann für sein Handeln Notwendigkeit besitze.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
In der klassischen griechischen Philosophie (Platon, Aristoteles) war der Wille gleichbedeutend mit dem von der Vernunft geleiteten Streben.
Willensfreiheit, Vermögen des Willens, sich Ziele seiner Handlungen zu setzen. Die Frage der Selbstbestimmtheit menschlichen Handelns beschäftigt die Philosophie, insbesondere die Metaphysik und die Ethik, sowie die Theologie. Jene Lehre, die von der völligen Freiheit des Willens ausgeht, bezeichnet man als Libertinismus. Dagegen geht der Determinismus davon aus, dass das menschliche Handeln durch vorhergehende Ursachen bestimmt wird.
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Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 07:53 Di 25.05.2010 | Autor: | pasi |
Danke für deine hilfreiche Antwort!
Liebe Grüße
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(Frage) beantwortet | Datum: | 08:03 Di 25.05.2010 | Autor: | pasi |
Danke für deine Antwort.
Bzgl. des Lebensmuster habe ich noch eine Frage.
Platon ist also Anhänger des Indeterminismus, was auch eine andere Bezeichnung Libertinismus ist. Bezieht sich die Freiheit des Willens dann nur auf die Wahl des Körper vor dem irdischen Leben und bestimmt so sein weiters Lebensmuster oder kann der Mensch im Leben sein Lebensmuster nachträglich ändern (Verhaltensänderungen etc) und hat damit ständige Willensfreiheit?
Liebe Grüße
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:09 Di 25.05.2010 | Autor: | Josef |
Hallo pasi,
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> Bzgl. des Lebensmuster habe ich noch eine Frage.
>
> Platon ist also Anhänger des Indeterminismus, was auch
> eine andere Bezeichnung Libertinismus ist. Bezieht sich die
> Freiheit des Willens dann nur auf die Wahl des Körper vor
> dem irdischen Leben und bestimmt so sein weiters
> Lebensmuster oder kann der Mensch im Leben sein
> Lebensmuster nachträglich ändern (Verhaltensänderungen
> etc) und hat damit ständige Willensfreiheit?
Die griechisch-antike Philosophie (Platon, Aristoteles) behandelt ausschließlich die Handlungsfreiheit. Der auf den Willen zielende intentionale Freiheitsbegriff wird erstmals in der hellenistischen stoischen und epikureischen Philosophie thematisiert und steht hier vor allem für die Unabhängigkeit des Menschen von äußeren Glücksgütern und von seiner eigenen inneren Natur (den Affekten).
Freiheit meint zum einen Willensfreiheit, also die Möglichkeit, das eigene Handeln selbst bestimmen zu können. Insofern steht der freie Wille im Gegensatz zu Vorstellungen des Determinismus aller Art (z. B. Schicksal, göttlicher Wille).
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Willensfreiheit,
Möglichkeit des Menschen, Inhalt und Ziel seines zuvor nicht festgelegten Wollens unabhängig von Fremdbestimmung und innerem Zwang selbst zu bestimmen (nach dem Indeterminismus).
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Die Willensfreiheit ist somit die Fähigkeit des Menschen, sich aus Freiheit Werte und Ziele zu setzen und diese im Handeln zu verfolgen, unabhängig von äußerer oder innerer Fremdbestimmung.
Der Mensch hat danach m.E. ständige Willensfreiheit, um seine Werte und Ziele zu setzen und diese im Handeln zu verfolgen.
Viele Grüße
Josef
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