Gedichtanalyse: Fall, Leaves.. < Sonstiges (Englisch) < Englisch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:05 Mo 19.11.2007 | Autor: | evaaa |
Hallo!
ich muss folgendes englisches gedicht (vordergründig auf Inhalt) analysieren:
Emily Bronte, "Fall, Leaves, Fall"
Fall, leaves, fall; die, flowers, away;
Lengthen night and shorten day;
Every leaf speaks bliss to me
Fluttering from the autumn tree.
I shall smile when wreaths of snow
Blossom where the rose should grow;
I shall sing when night's decay
Ushers in a drearier day.
leider kann ich damit nicht wirklich viel anfangen, vorallem weil der inhalt mehrdeutig zu verstehen ist! ich denke, dass das gedicht den herbst des lebens behandelt. doch sieht das lyrische ich dem nun positiv oder negativ entgegen? und wie konkret soll man sich in diesem falle den herbst des lebens vorstellen? und schließlich: wie könnte man das gedicht allgemein interpretieren?
ich würde mich über hilfe freuen!
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt
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Hallo evaaa, !
> Emily Bronte, "Fall, Leaves, Fall"
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> Fall, leaves, fall; die, flowers, away;
> Lengthen night and shorten day;
> Every leaf speaks bliss to me
> Fluttering from the autumn tree.
>
> I shall smile when wreaths of snow
> Blossom where the rose should grow;
> I shall sing when night's decay
> Ushers in a drearier day.
>
> leider kann ich damit nicht wirklich viel anfangen,
> vorallem weil der inhalt mehrdeutig zu verstehen ist! ich
> denke, dass das gedicht den herbst des lebens behandelt.
Immer wenn man von Jahreszeiten in Gedichten hört, dann sollten die Arlamglocken blinken, weil die Jahreszeiten förmlich nach einer Metapher riechen
Wieso beschrenkst du dich nur auf den Herbst? Guck dir die genaue Beschreibung an, und du wirst feststellen, dass der Winter eigentlich eine größere Rolle spielt. Du kannst eigentlich sagen: Winter=Tod / Todeswunsch
"I shall sing when night's decay
Ushers in a drearier day."
Sind Belege dafür, dass sie fast schon einen Todeswunsch hat.
> doch sieht das lyrische ich dem nun positiv oder negativ
> entgegen?
Was denkst du? Fakt ist, dass es ein sehr trauriges Gedicht ist.
> und wie konkret soll man sich in diesem falle den
> herbst des lebens vorstellen? und schließlich: wie könnte
> man das gedicht allgemein interpretieren?
Da kann man sich jetzt per Analyse wirklich hinter setzen, ode du machst einfach das, was mir rainer.s immer empfiehlt: achte auf den Background der Autorin! Ich habe zwar noch nichts von Emily Bronte gelesen, aber google ihren Namen mal aus, vielleicht entdeckst du ja Parallelen?
Liebe Grüße,
Sarah
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:43 Di 20.11.2007 | Autor: | Amano |
Hi Evaaa,
Es ist schon richtig, auf den Herbst zu schauen, siehe Titel und erste Strophe, da geht es ausschliesslich um den Herbst.
In der zweiten Strophe haben wir eine Art Winter statt Fruehling. Denn nach dem Herbst kommt kein neuer Aufschwung sondern die Stagnation.
Es ist auch richtig, dass das Gedicht mehrdeutig ist, dementsprechend schreibst du auch mehrere Abschnitte und behandelst in jedem einzelnen Abschnitt eine moegliche Deutung.
Herbst des Lebens/ negativ od positiv
Ich wuerde mal sagen, dass eine positive Interpreation des Herbstes das Wort Ernte braucht, Wink mit dem Zaunpfahl
Die negative Seite steckt schon in der Bewegung der fallenden Blaetter, sowie der laengeren Dunkelheit. Auch Risse, die erste Strophe spricht einfach vom Verfall und ueberhaupt nie von einer reichen Ernte.
In der zweiten Strophe hast du nun den Winter: Schnee statt Rosenbluete. Die Nacht weicht und geht in einen trostlosen Tag ueber. Das soll das lyrische Ich nun zum Laecheln und Singen bewegen. Es ist aber nichts Schoenes da ausser dem Wunsch, sich ueber Wachstum zu freuen. Stattdessen gibt es Stagnation, selbst der Tag ist ebenso trostlos wie die Nacht.
Emily Bronte ist eine Romantikerin. Waehrend man im Humanismus gerne darueber geschrieben hat, dass der Mensch als Kroenung der Schoepfung Maschinen bauen und alles wissenschaftlich erfassen kann,
schaut die Romantik auf die Natur. Die Romantik stellt dar, dass der Mensch keine Entscheidungsgewalt hat, wenn es um Leben und Tod geht; denn er ist den Naturgesetzen unterlegen.
Vor diesem Hintergrund kannst du den unaufhaltsamen Verfall im Herbst und die Stagnation im Winter interpretieren. Der Mensch ist naemlich trotz Wissenschaft und Fortschrittsdenken nicht in der Lage, Leben zu schaffen oder den Tod zu verhindern.
Wie kann man nun das Singen und Laecheln interpretieren, meine Interpretation waere, dass Bronte vorgibt, sich ganz den Naturgewalten hinzugeben und die Natur so zu erleben wie sie ist. So koennte man sich also als Romantiker mit dem eigenen Tod und Aelterwerden auseinandersetzen, indem man sich nicht mit Maschinen oder Pillen gegen den Verfall wehrt. Man freut sich hingegen in einem gewissen Rahmen, dass der Tod zwar eine stagnierende Existenz mit sich bringt, man aber immernoch existiert.
Ein wenig solltest du also in deiner Analyse auf die philosophische Seite der Romantik eingehen.
LG
Amano
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