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Galileo und Beidou: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 03:20 Mi 24.06.2020
Autor: senmeis

Hi,

irgendwo habe ich gelesen, China hatte versucht, an europäischem Galileo Projekt teilzunehmen, aber wurde rausgeschmiessen. Wo findet man diese ausführliche Geschichte?

Senmeis


        
Bezug
Galileo und Beidou: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:49 Mi 24.06.2020
Autor: Josef

Beidou: Auch China baut eigenes Satellitensystem aus
China arbeitet seit 2007 an einem eigenen globalen Satelliten­system für Navigation, Ortung und Zeitmessung namens Beidou. Das in der Projektentwicklungsphase bis 2012 auch Compass genannte System soll China vom US-amerikanischen GPS unabhängig machen. Im Gegensatz zu GPS, GLONASS und Galileo werden für Beidou auch geostationäre Satelliten eingesetzt. Beidou ist zunächst für die zivile Nutzung nur im asiatisch-pazifischen Raum freigeschaltet und soll ab 2020 weltweit verfügbar sein. Ende 2018 hatten die Asiaten bereits 24 der insgesamt 35 geplanten Satelliten in den Orbit gebracht.
Schon 2013 setzte Qualcomm mit seiner Software-Entwicklung Qualcomm IZat Location Solutions auch auf das Satellitensystem Beidou und kooperierte dabei mit dem Smartphone-Hersteller Samsung. Inzwischen gibt es viele weitere Smartphones mit Beidou-fähigem Chip, bei der Auswahl hilft Ihnen unsere Handy-Datenbank-Suche.


Hatte sich China ursprünglich noch mit 280 Millionen Euro an dem europäischen Satellitensystem Galileo beteiligt, kam 2007 der Ausstieg. Mit dem Aufbau eines eigenen Satellitensystems begann der Streit mit der EU um die Nutzung von Frequenzen. Die EU hatte aufgrund von Verzögerungen das offizielle Erstnutzerrecht verstreichen lassen. So werden Beidou-Satelliten voraussichtlich zum Teil auf denselben Frequenzbändern funken wie Galileo. Nach Expertenmeinung könnte dies ein Versuch Chinas sein, das eigene Satellitensystem vor Angriffen zu schützen. Zudem werden Funkstörungen und Funktionseinschränkungen im Galileo-Satellitensystem befürchtet. Verbindliche Ergebnisse und Lösungen sind auch nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen den Parteien noch nicht in Sicht.
Laut Presseberichten will Indien - ebenfalls im Wettlauf mit China - sein bisher nur regional operierendes, aus 7 Satelliten bestehendes, System IRNSS (Indian Regional Navigation Satellite System) zunächst den Nachbarstaaten öffnen, in Zukunft aber unter dem Namen GINS (Global Indian Navigation Satellite) ein eigenes unabhängiges globales Navigationssystem aufbauen.

Quelle:
https://www.teltarif.de/navigation/gps-alternativen.html


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Galileo und Beidou: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:10 Do 25.06.2020
Autor: Josef

"Zu dem Experten-Kongress in München zum Thema Satellitennavigation war auch eine Delegation aus China angereist. Die Regierung in Peking baut unter dem Namen Beidou ein eigenes Navigationsnetz auf – ebenfalls unabhängig von GPS oder gar Galileo. Das chinesische Netz entsteht schneller als das europäische System. Und einen Komplettausfall hat die Volksrepublik noch nie gemeldet."

Quelle:
https://www.welt.de/wirtschaft/article196877563/Galileo-Ausfall-der-GPS-Alternative-offenbart-Europas-Schwaeche-im-All.html



"Volksrepublik China: Die demografische, ökonomische und politische Rolle Chinas und seine Aktivitäten auf dem Gebiet der satellitengestützten Funknavigation verdienen eine bevorzugte Behandlung dieses Landes im Rahmen des GALILEO-Programms. Nach dem chinesisch-europäischen Gipfel im Juni 2001 hat sich die Kooperation mit China konkret in Form von Expertenbesuchen und durch zwei große Seminare unter Beteiligung sämtlicher einschlägiger, im wissenschaftlichen, technischen und kommerziellen Bereich tätiger chinesischer Akteure manifestiert. Das letzte dieser Seminare, das in Partnerschaft mit der Europäischen Weltraumorganisation veranstaltet wurde, fand am 3. und 4. Juni 2002 in Peking statt.

Bei dem Treffen zwischen der Vizepräsidentin de Palacio und Minister XU am 17. Juni 2002 wurde für die nächste Zeit die Errichtung eines Zentrums für chinesisch-europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der satellitengestützten Funknavigation in China angekündigt. Der Auftrag dieses Zentrums wird darin bestehen, europäische und chinesische Forscherteams, die am GALILEO-Projekt und im Bereich der Funknavigation im Allgemeinen arbeiten, zusammenzuführen und Industriepartnerschaften für die Erforschung und die Nutzung der Anwendungen dieser Technologie zu fördern.

Der chinesische Premierminister ZHU Rongji hat das Interesse seines Landes an der völligen Einbindung - auch in finanzieller, technischer und politischer Hinsicht - in das GALILEO-Programm bekundet. Der chinesische Forschungsminister seinerseits hat die Kooperationsfelder genannt, die Gegenstand eines formellen Abkommens zwischen der Europäischen Gemeinschaft und China sein könnten.

Angesichts zum einen des Standes der potenziellen Zusammenarbeit mit China, der Bedeutung der Vorteile einer Zusammenarbeit mit diesem Land in Bezug auf die Märkte sowie die Normierungs- und Frequenzpolitik und zum anderen der politischen Ziele der beiden Parteien im Bereich der Souveränität, des Technologietransfers usw. wird die Kommission schon bald einen Vorschlag für eine Verhandlungsrichtlinie mit China vorlegen."



"b) Notwendigkeit gegenseitigen Vertrauens

Seit Oktober 1993, dem Datum, an dem das Memorandum of Understanding unterzeichnet wurde, durch das neben dem US-Verteidigungsministerium auch die Nato-Mitgliedstaaten Zugang zum verschlüsselten Navigationsdienst GPS erhielten, wurde etwa einem Dutzend weiterer Länder, die nicht der NATO angehören, sowie einigen zivilen Behörden (z. B. der US-Bundesbehörden und der norwegischen Polizei) Zugang zu diesem Dienst eröffnet. Dennoch sind die Mitgliedstaaten der NATO niemals über diese US-Politik des Exports eines Dienstes, der zum wichtigsten Navigationsmittel in den Mitgliedstaaten der NATO wird, konsultiert worden. Außerdem waren die Mitgliedstaaten der NATO niemals über die Folgen beunruhigt, die diese Exportpolitik für die Sicherheit der NATO hätte haben können, da sie wissen, dass die USA Interessen haben, die mit denen der NATO kompatibel sind, und weil sie Vertrauen in die von den USA hinsichtlich des GPS-Systems eingerichteten Sicherheitsmechanismen setzen.

Im Übrigen sind bei der Wahl des GPS-Frequenzbandes zur Platzierung des PRS-Signals von GALILEO Elemente einer technischen Kompatibilität eingeflossen. Gleichzeitig wurde hier ein großes Vertrauen in die Sicherungskapazitäten der USA bewiesen. Diese Wahl bezeichnet eine deutliche Trennung zwischen zum einen den gesicherten Signalen (M-Code von GPS und Code PRS von GALILEO), und zum anderen zwischen den nicht gesicherten Signalen (alle Signale außer M-Code von GPS und PRS von GALILEO). Diese Dichotomie ist mit dem von den USA und der NATO so gepriesenen Konzept der lokalen Störung vereinbar.

Die Europäische Union wünscht sich das Vertrauen der USA darauf, dass sie in der Lage ist, ein gesichertes GALILEO-System zu realisieren.

SchlussfolgerungDie Europäische Union erkennt den Willen der USA an, aus militärischen und Sicherheitsgründen gut gesichertes Signal - den sogenannten M Code - zu besitzen. Der von der Kommission vorgelegte Vorschlag trägt den Sicherheitsbedenken beider Parteien Rechnung, zunächst durch Verwendung einer flexiblen Modulation für den PRS Code, wodurch eine gegebenenfalls notwendige Anpassung möglich ist, dann durch die Errichtung einer Sicherheitsstruktur, die die Verwendung des PRS Codes in der Betriebsphase von GALILEO überwachen und kontrollieren wird. Diese Sicherheitsstruktur wird der geeignete Ansprechpartner der Sicherheitsorgane der USA sein. Die Europäische Gemeinschaft ist bereit, mit den USA eine politische Vereinbarung über die Abstimmungen, die zwischen den beiden Satellitennavigationssystemen bei der drohender Krise oder bereits eingetretener Krise zwingend erforderlich sind, auszuhandeln."

Quelle:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52002DC0518&from=EN







Viele Grüße
Josef

Bezug
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