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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:36 Fr 25.05.2007 | Autor: | m.styler |
Aufgabe | Kommunikationsanalyse nach Schulz von Tun. |
Hallo!
Ich weiß, wie man Kommunikationen nach dem Vier-Seiten-Modell von "schulz von tun" analysiert.
Aber ich möchte gerne die Grenzen kennenlernen, im Sinne eines Erwartungshorizontes.
Gibt es so etwas?
Es ist eigentlich Kommunikationsabhängig, aber gibt es so etwas in allgemeiner Form?
danke im voraus!
m.styler
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Hi m.styler,
> Ich weiß, wie man Kommunikationen nach dem Vier-Seiten-Modell von "schulz von tun" analysiert.
Ja, das haben wir ja schonmal hier besprochen... *smile*!
> Aber ich möchte gerne die Grenzen kennenlernen, im Sinne eines Erwartungshorizontes. Gibt es so
> etwas? Es ist eigentlich Kommunikationsabhängig, aber gibt es so etwas in allgemeiner Form?
Definition:
Der Horizont ist das, was den Partnern der jeweiligen Rede bekannt ist und außerhalb der Situation liegt (Erfahrungshorizont), oder das, woran sie jeweils denken (Erwartungshorizont).
Beispiele:
1. Im Zug blickt jemand in die Zeitung seines Nachbarn und liest die Schlagzeile: "Bundesregierung dementiert". Er sieht, daß es sich um die "Süddeutsche Zeitung" handelt. Was kann der Mitleser der Schlagzeile entnehmen?
2. In einem anderen Fall liest der Mitleser zwar dieselbe Schlagzeile, sieht aber, daß sie im "Wiener Tageblatt" steht. Im dritten Fall entdeckt der Reisende, daß die Schlagzeile in der "Neuen Zürcher Zeitung" steht. (Österreich und die Schweiz haben, wie die Bundesrepublik Deutschland, ebenfalls Bundesregierungen, da sie auch aus "Ländern" bzw. "Kantonen" bestehen.) Wovon hängt es ab, daß der Mitleser die Schlagzeile richtig versteht?
3. Ein Mitleser liest montags diese Schlagzeile: "Bad Schwartau hat gesiegt".
Da er die dazugehörige Nachricht nicht lesen kann, kombiniert er: "Bad Schwartau hat gesiegt: im Fußball, im Handball, im Städteturnier?"
Da sein Nachbar die Zeitung beim Aussteigen liegen läßt, sieht er nach und findet unter der Schlagzeile im Lokalteil die folgende Nachricht:
"in. Bad Schwartau. Im Wettlauf um den künftige Standort eines Rehabilitationszentrums des Berufs- förderungswerkes Schleswig-Holstein hat Bad Schwartau den großen Konkurrenten Kiel und Lübeck den Rang abgelaufen. Es erfreute sich dabei der Schützenhilfe der Regionalen Planungsgemeinschaft Ostholstein, deren Votum wesentlich dazu beitrug, daß das Vierzig-Millionen-Projekt in Bad Schwartau verwirklicht wird. Die Entscheidung über den Standort ist am Montag gefallen."
4. Daß es nicht um eine Sportart ging, hätte der Mitleser auch vorher herausfinden können. Wieso?
5. Nun hat er die Nachricht gelesen. Er hat ihr nur entnehmen können: In Bad Schwartau wird ein "Vierzig-Millionen-Projekt" gebaut. Konkurrenten dafür waren Kiel und Lübeck. Welches Projekt es ist, wer Schützenhilfe geleistet hat, das hat er nicht verstanden. Warum?
Liebe Grüße
Analytiker
PS. Guck dir mal die Seite von "Schulz von Thun" an: guckst du hier !
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:03 Sa 26.05.2007 | Autor: | m.styler |
Hallo!
Super, ich danke vielmals!
mfg m.styler
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