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BIP: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:02 Mi 10.10.2007
Autor: jaxon

Aufgabe
Wir haben eine Grafik des Wachstums vom BIP bekommen von deutschland.
Es betrifft die Jahre 1963 bis 2000.
Das Wachstum ist ohne Rückschläge nur ansteigend.

Nun wollte ich fragen welche Kriterien bringt man in eine Grafikanalyse ein? Weiss einer den grunf für den ständigen Anstieg der BIP?

Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: JPG) [nicht öffentlich]
        
Bezug
BIP: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:50 Mi 10.10.2007
Autor: Analytiker

Hi jaxon,

> Nun wollte ich fragen welche Kriterien bringt man in eine
> Grafikanalyse ein? Weiss einer den Grund für den ständigen
> Anstieg der BIP?

Also wie du an der Grafik schön erkennen kannst, ist die Steigung des BIP's kontinuierlich steigend (noch zumindest)! Du fragst dich jetzt, welche Faktoren das BIP steigen (bzw. fallen) lassen können? Dazu sollte man wissen, was das BIP eigentlich ist. Dazu ein paar Worte:

Das BIP gibt alle neu zur Verfügung stehenden Waren und Dienstleistungen zu ihren aktuellen Marktpreisen an, die im Inland innerhalb einer definierten Periode von In- und Ausländern hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Werden Güter nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt, gelten sie ebenfalls als Endprodukt (Vorratsveränderungen). Auf Grund der Betrachtung in Marktpreisen ist das (nominale) BIP abhängig von der Inflation der betrachteten Volkswirtschaft. Das nominale BIP steigt/sinkt bei Geldentwertung/Deflation und daraus folgend steigenden/sinkenden Marktpreisen.

Nun wissen wir, wie man das BIP definiert. Es gibt zudem noch drei verschiedene Betrachtungsarten:

Entstehungsrechnung:

+ Produktionswert
- Vorleistungen
= Bruttowertschöpfung
+ Gütersteuern
- Subventionen
= Bruttoinlandsprodukt

Verwendungsrechnung:

+ Bruttoinvestitionen
+ Konsumausgaben
+ Staatsausgaben
+ Außenbeitrag
= Bruttoinlandsprodukt

Verteilungsrechnung:

+ Arbeitnehmerentgelt
+ Unternehmens-/Vermögenseinkommen
= Volkseinkommen
+ Produktions- und Importabgaben
- Subventionen
= Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen
+ Abschreibungen
= Bruttonationaleinkommen zu Marktpreisen
- Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt
= Bruttoinlandsprodukt

Nun wissen wir schon eine ganze Menge darüber, welche Größen des BIP beeinflussen. Jetzt musst du dir eigentlich nur noch Gedanken darüber machen, welche Gründe hinter diesen Einflussgrößen steckt. Ich gebe dir mal ein paar Denkansätze:

-> Verbesserte Produktionstechniken (techn.Fortschritt) erhöht die Produktionswerte bei gleichem Input und somit auch das BIP.

-> Effektivere Arbeitsteilung ermöglicht ebenfalls eine Erhöhung der Produktionswerte bei gleichem Inputeinsatz.

-> Lerneffekte in Produktion und Forschung ermöglichen steigende Skalenerträge bei der Produktions sowie Verbund- und Größenvorteile der produzierenden Unternehmen, welche das BIP im Verhältnis zum Vorjahr steigern.

Dies wären nur einige Gedankengänge, vielleicht kommt dir ja noch selbst die eine oder andere Idee.

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

Bezug
                
Bezug
BIP: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:31 Mi 10.10.2007
Autor: aLeX.chill

In den Jahren 67, 75, 82, 93, 2003 ging das BIP zurück :)
Aber Analytiker hat Recht. Im allg. geht man davon aus, dass es so eine Art Wachstumspotential gibt. Soll heissen das man langfristig mit dieser Rate im Schnitt wächst wenn man strukturell nichts ändert. Bei D schätzt man dieses Wachstumspotential neuerdings auf knapp 2%, wobei man dazu sagen muss das diese Rate nur sehr schwer zu schätzen sind und eher vorsichtig zu verwenden ist

Bezug
                        
Bezug
BIP: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:26 Do 11.10.2007
Autor: Analytiker

Hi aLeX.chill,

> In den Jahren 67, 75, 82, 93, 2003 ging das BIP zurück :)

Da hast du allerdings Recht ;-)!

> Bei D schätzt man dieses Wachstumspotential neuerdings auf knapp 2%, wobei man dazu
> sagen muss das diese Rate nur sehr schwer zu schätzen sind und eher vorsichtig zu verwenden ist

Ex post braucht das reale BIP nicht geschätzt zu werden, sondern kann "relativ" (je nach Auslegung) exakt errechnet werden. Ex ante ist deine Behauptung natürlich völlig richtig, da zu viele unbekannte variable Größen das BIP beeinflussen, die eine Schätzung sehr schwer und ungenau machen.

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]

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