Akustik eines Lautsprechers < Physik < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:25 So 04.03.2012 | Autor: | Marcel08 |
Hallo zusammen!
Neulich habe ich einen defekten Lautsprecher meines Großvaters repariert. Das war keine große Sache, da im Inneren des Holzkastens, in dem sich auch die Box befindet, lediglich eine Leitung neu angelötet werden musste. Bei dem besagten Lautsprecher handelt es sich um ein sehr altes Modell, welches, wie bereits erwähnt, in einen selbstgebauten Holzkasten eingebaut wurde. Nachdem ich den Kasten nun geöffnet hatte, musste ich erst einmal eine ganze Menge Glaswolle und andere Isolierstoffe herausnehmen, um überhaupt an den Lautsprecher zu kommen. Diesen ganzen Kram habe ich nach der Reparatur jedoch nicht wieder in den Kasten gestopft. Mein Großvater jedoch ist der festen Überzeugung, dass der Klang des Lautsprechers ohne diese Glaswolle, bzw. Polster schlechter sei als mit, auch wenn er mir nicht wirklich eine plausible Begründung nennen konnte. Ich persönlich konnte jetzt im Vergleich zu den Zeiten, in denen der Lautsprecher noch ohne meinen Eingriff funktionierte, nicht wirklich einen Unterschied feststellen.
Meine Frage lautet nun also:
Gibt es einen physikalisch sinnvollen Grund, der Befüllung des Holzkasten mit diversen Stoffen wie Glaswolle oder Polster tatsächlich rechtfertigt?
Meine Ideen:
Wenn es überhaupt einen Unterschied ausmacht, dann eher einen nachteiligen. Bei meiner Idee betrachte ich den leeren Raum im Holzkasten hinter dem Lautsprecher quasi als Resonanzkörper, der, ähnlich wie bei einem Streichinstrument (Violine, Cello, Kontrabass,...) Einfluss auf die Tiefe des Klanges nehmen kann. Da ein gewisser Bass auf mich persönlich recht angenehm wirkt, würde ich den Hohlraum hinter dem Lautsprecher einfach so belassen; aufgrund der vergleichsweisen schlechten Qualität des Lautsprechers wird man aber wohl eher keinen Unterschied vernehmen können.
Eine Befüllung des Hohlraumes könnte vielleicht sinnvoll sein, wenn der Lautsprecher in Umgebungen mit besonders hohen Temperaturen, bzw. hohen Vibrationen (Industrie, Hochofenwerkstatt, ...) Einsatz finden würde. Hier könnte die Befüllung des Hohlraumes möglicherweise eine Fixierung der Leitungen bewirken, bzw. eine Entmagnetisierung des Magneten verhindern. Diese Idee betrachte ich, da mein Großvater damals in der Stahlindustrie tätig war. Er meinte, die damaligen Elektriker hätten ihm zu der Befüllung der Boxen geraten. Nun, jetzt hätte ich diesbezüglich gerne einen fachkundigen Rat gehört; vielen Dank.
Viele Grüße, Marcel
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Hallo!
zum Schutz vor magnetischen Feldern eignen sich nicht-magnetische Materialien nicht, und auch vor Hitze schützt das auf Dauer nicht, wenn du an den wochenlangen Einsatz neben einem Hochofen denkst.
Es geht eher darum, den Lautsprecher zu dämpfen. Wenn du einen Spannungspuls an den Lautsprecher anlegst, sollte die Membran einmal ausgelenkt werden, und danach in ihre Ruhelage zurückkehren. Allerdings, die Lautsprecherbox schließt Luft ein, welche durch die Bewegung der Membran komprimiert wird. Deshalb kommt es zu ungewollten Nachschwingungen der Membran. Und das kannst du durch Einbringen von Dämmmaterial weitgehend unterbinden.
Dazu kommt, daß eine lockere Füllung wie Wolle etc. eher die hohen Töne dämpft, wodurch der Lautsprecher etwas basslastiger wird.
Denk auch dran, daß das Gehör von deinem Großvater nicht mehr so gut wie deins ist. Hohe Frequenzen hört er nicht mehr so gut, sodaß er Verschiebungen im Spektrum vielleicht eher wahrnimmt, als du. Andererseits kennt der den Klang des Lautsprechers vielleicht besser als du, und merkt daher den Unterschied.
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